Das Pestregiment – ein medizinisches Traktat aus dem 17. Jahrhundert

Einleitung

Publikationen zu Seuchen in der Frühen Neuzeit fanden nicht nur in Form von Büchern Gestalt, sondern insbesondere als Flugblätter und Traktate, also gedruckte Abhandlungen. So konnten mühelos große Teile der Bevölkerung informiert, instrumentalisiert oder schlicht erreicht werden. In Bezug auf Seuchen oder im Speziellen die Pest, waren es theologische, staatliche oder medizinische Traktate, die sog. Pestregimenter, die in Umlauf waren, unter anderem auch um Epidemien auszubremsen.

Der Stadtphysikus Georg Könzer aus Altenburg veröffentlichte 1607 ein solches Pestregiment und unterteilt dieses in Prävention sowie Behandlung auf 13 Seiten nebst Anhang. Es ist durchaus bemerkenswert wie sich in dieser Zeit mittelalterliche Körperlehre und ein erstes Hygieneverständnis beginnen zu vermischen.

Die Behandlung der Seuche sowie die Empfehlungen zum alltäglichen Leben geben Aufschluss über die Heilkunde des 17. Jahrhunderts sowie über das vorherrschende Weltbild von Krankheit als Solches. Selbst der Einfluss von Kirche und Staat kommen in diesem medizinischen Traktat nicht zu kurz. Wie Schwangere Bier trinken sollten und ob auch Kuchen eine Rolle bei der Pestabwehr gespielt hat, das kann man sich in der dritten Folge meines Podcasts »Seuchengeschichte hautnah« anhören.

 

Literatur:

  • Könzer, Georg: Kurtzer und einfeltiger Bericht/ wie man sich vor der abscheulichen und gefehrlichen Kranckheit der Pestilentz … verwahren soll : Auch … so jemandes domit angegriffen und ubereilet würde/ wie dasselbe alßbald … könne errettet ond erhalten werden etc. / Auff anordnung eines Erbarn Raths zu Altenburg/ Gestellet Durch D. Georgium Könzerum, Stadt Physicum daselbst. Altenburg in Meissen, 1607.

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